Kaum scheint die Sonne wieder machen sich diese unbeliebten Parasiten auf die Jagd nach geeigneten Wirten. Überwiegend in hohem Gras oder dem Unterholz legen sie sich auf die Lauer. Sie möchten sich nicht nur ernähren, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen.
Krankheiten die durch Zecken übertragen werden
Zecken richtig entfernen
So kann man gegen Zecken vorbeugen
Der Erreger von Anaplasmose sind die Anaplasma-Bakterien. In Deutschland ist die überwiegend Anaplasma phagocytophilum, in Südeuropa handelt es sich um Anaplasma platys.
Die in Deutschland vorkommenden Bakterien befallen bestimmte weiße Blutkörperchen und vermehren sich dort. Sie sind mit den Erregern der Ehrlichiose verwandt, darum wurde die Anaplasmose früher auch granulozytäre oder „Schweizerische Ehrlichiose“ genannt.
Anaplasmose wird durch den Stich des Gemeinen Holzbocks übertragen. Diese Zeckenart gehört zu der häufigsten Arten in Deutschland. Man geht davon aus das etwa 1-4 % aller Holzböcke die Anaplasma- Bakterien in sich tragen. Da viele Zeckenarten außerdem von Borreliose- Erreger befallen sind ist eine Zuordnung der Infizierung oft schwierig.
– Deutschland
– Bulgarien
– England
– Frankreich
– Italien (Norden)
– Kroatien
– Niederlanden
– Norwegen
– Österreich
– Polen
– Schweden
– Schweiz
– Slowenien
– Spanien (Norden)
– Tschechien
– Ungarn
Nach 1-2 Wochen kommt es gewöhnlich zu Fieber (>39°C) und Schläfrigkeit. In manchen Fällen sind dies die einzigen Sichtbaren Symptome.
Es kann aber auch zu Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, manchmal auch Blutungen und Lahmheit als Folge von Gelenkentzündungen kommen.
Bei einigen Hunden kann die Anaplasmose zu Nervenerkrankungen führen.
Die Krankheit wird durch Babesien ausgelöst. Für Hunde gefährlich sind die Babesia canis canis. Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen des Hundes und vermehren sich dort.
Babesiose wird in Deutschland überwiegend von der Auwaldzecke übertragen. Nach Schätzungen sind etwa 0,5 % der Auwaldzecken mit Babesiose infiziert. In den warmen Regionen Südeuropas kann Babesiose auch von der Braunen Hundezecke übertragen werden.
Babesiose kommt überwiegend in den südeuropäischen Mittelmeerländern vor. Aber auch in
– Ungarn
– Österreich
– Schweiz
– Belgien
– Niederlanden
– Polen
– Ukraine
Etwa 1 bis 3 Wochen nach dem Biss der Zecke kommt es zu hohem Fieber (bis zu 42°C). Die Roten Blutkörperchen werden zerstört, dadurch färbt sich der Urin oft dunkelbraun.
In der akuten Phase kann Babesiose zum Tod des Hundes führen. Nach den ersten Fieberschübe kommt es oftmals zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und häufig auch zur Gelbsucht. Bei einer akuten Babesiose kann es zu Blutarmut und Nierenversagen kommen.
Es kann auch zu Entzündungen der Augen und einer Netzhautablösungen führen.
Im weiteren Verlauf dieser Krankheit kann das Nervensystem des Hundes so stark beschädigt werden das es zu Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle kommt.
Die Infektionserreger der Borreliose sind die Borrelia-Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten. Die häufigsten Vertreter der Borrelia-Bakterien sind Borrelia burgdorferi, Borrelia afzelii und Borrelia garinii.
Menschen erkranken am häufigsten durch die Borrelia burgdorferi.
Die Borreliose wird hauptsächlich von dem Holzbock übertragen. In etwa 3 Prozent der Larven, 7 Prozent der Nymphen und 15 Prozent der erwachsenen Holzböcke sind mit Borreliose infiziert.
In manchen Gebieten sind auch 30 bis 50 Prozent der Zecken infiziert.
Borreliose ist in Deutschland flächendeckend verbreitet – ebenso in Europa.
Bislang konnten nur in der Ukraine, Moldawien, Albanien, Mazedonien, Griechenland und Zypern noch keine Fälle von Borreliose nachgewiesen werden.
Bei einer Borreliose-Infektion sind oft keine Krankheitszeichen sichtbar.
Sollten Symptome auftreten sind dies meist Fieber, Appetit- und Teilnahmslosigkeit.
Bei einigen Hunden kommt es zur Ausbildung einer „Lyme-Arthropathie“, das ist eine mit Lahmheit einhergehende Arthritis der Gelenke.
Im weiteren Verlauf der Krankheit können sich Lahmheiten mit Phasen der Besserung abwechseln.
Zu einem späteren Zeitpunkt der Borreliose kann es zu Schädigungen der Nieren und des Herzens kommen.
Der Erreger ist die Bakterie Ehrlichia canis aus der Gruppe der Rickettsien.
Ehrlichia canis befällt die weißen Blutkörperchen und Lymphozyten des Hundes und vermehrt sich dort.
Ehrlichiose wird über die Braune Hundezecke übertragen.
In Europa ab Zentralfrankreich südwärts in allen Mittelmeerländern der Fall. In Deutschland ist Ehrlichiose nicht heimisch, kann aber durch andere Hunde eingeschleppt werden und monatelang überleben.
Ehrlichiose bricht erst nach einiger Zeit aus, manchmal kann es sogar Jahre dauern.
Die ersten Symptome sind Mattigkeit, Leistungsschwäche und Futterverweigerung.
Oft leiden Hunde im weiteren Verlauf unter Nasenbluten. Punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten und auf der Haut sind ebenfalls ein Symptom der Erhlichiose.
Blut im Kot oder Urin, Husten mit Ausfluss von Blut und Blutergüsse in den Gelenken können dabei ebenso vorkommen wie hohes Fieber und Lymphknotenschwellungen.
Da die Krankheit gegebenenfalls über Jahre andauert, kann es zu einer schleichender Blutungsneigung des Hundes kommen – bis hin zum Tod.
Der Erreger von FSME ist ein Virus, das so genannte Europäische Zeckenenzephalitisvirus aus der Gruppe der Flaviviren. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), befällt nicht nur Menschen, sondern auch Hunde.
der Erreger des FSME-Virus wird durch den Holzbock auf den Hund übertragen, In etwa 1- 4 Prozent der Zecken in den Hochrisikogebieten sind mit dem Virus infiziert.
In Deutschlands Südhälfte.
In West- und Südeuropa ist der Erreger kaum verbreitet.
In Osteuropa, vor allem in den baltischen Republiken, Ukraine, Russland und Weißrussland hingegen, sehr häufig.
Bisher sind klinische FSME-Fälle nur bei großen Hunderassen bekannt, die unbehandelten Fälle verliefen meist tödlich.
Erst bekommt das betroffene Tier Fieber, bevor neurologische Störungen wie epileptische Anfälle, Übererregbarkeit, Bewusstseinstrübung, Schmerzen, Bewegungsstörungen oder Reflexbeeinträchtigungen einsetzen.
Die Krankheit wird das Bakterium Hepatozoon canis ausgelöst. Es kann zu einer gleichzeitigen Infektion mit anderen Erregern wie Ehrlichien oder Babesien kommen. Hepatozoon canis wird durch Verschlucken aufgenommen. Er bohrt sich durch den Verdauungstrakt, besser gesagt durch die Darmwand, und gelangt so in den Blutkreislauf des Wirts. Von dort befällt er die Milz, Knochenmark, Leber, Nieren und Lymphknoten. Zum Schluss kommt es zu einem Befall der weiße Blutkörperchen.
Überträger ist die Braune Hundezecke. Die Erreger gelangen nicht durch den Stich der Zecke in den Körper, sondern werden durch verschlucken aufgenommen.
Vor allem in Portugal, Südspanien oder auf den Kanarischen Inseln. Ebenfalls bekannt ist, dass dieser Erreger bei Hunden in Hafenstädten häufiger vorkommt (Thessaloniki, Griechenland; Marseille, Frankreich; Malaga, Spanien). In Malaga sind etwa 10 Prozent aller Hunde positiv getestet worden.
Die klinischen Symptome können sehr stark variieren – es kommt immer darauf an welche Organe von der Krankheit betroffen sind. Es kann zu Fieber, Blutarmut, Abmagerung, Lymphknotenschwellungen, Nasen- und Augenausfluß, blutiger Druchfall, Muskelschwäche und einem steifen Gang kommen.
Bei einer starken Infektion sterben die Tiere durch die Schädigung an den Organen.
Viele Hundebesitzer sind der Meinung das es eine Impfung gegen Zecken gibt. Dies entspricht allerdings nicht der Wahrheit. Gegen diese Parasiten existiert kein Impfschutz, lediglich gegen einige Krankheiten die übertragen werden können.
Ein Impfschutz gegen Borreliose und FSME kann sinnvoll sein. Allerdings ist es wichtig das der Hund noch nicht von Borreliose betroffen war. Es kann sonst zu einer lebensbedrohliche Nierenentzündung kommen.
Kokosöl / Kokosraspeln
Nicht die Kokosnuss selbst ist das neue “Wundermittel” gegen die Zecken, sondern die darin enthaltene Laurinsäure. In Kokosöl sind etwa 60 Prozent der Laurinsäure enthalten.
Viele Hundehalter sind von der Wirkung von Kokosöl begeistern, wobei es am meisten Wirkung zeigt wenn der Hund sowohl äußerlich und innerlich damit behandelt wird.
Äußerliche Behandlung mit Kokosöl
Je nach Größe des Hundes nimmt man eine Erbsen- bis Haselnussgroße Menge Öl in die Hand und zerreibt es. Anschließen massiert man das Öl auf die häufig befallenen Körperstellen wie den Bauch, Kopf, Ohren, Hals, Nacken und Beininnenseiten in die Haut ein.
Am Anfang sollte man diese Prozedur täglich wiederholen – am besten kurz vor dem Spaziergang.
Zu einem späterem späterem Zeitraum kann man den Anwendungszeitraum ausweiten. Erst auf 2 mal pro Woche, dann auf alle 2 Wochen bis hin zu 1x alle 6 Wochen.
Das Kokosöl soll nach vielen Angaben zudem wasserfest sein.
Die Innerliche Behandlung
Man kann den Hund nicht nur von außen mit der Laurinsäure behandeln. Durch das beimischen von Kokosraspeln kann man dies durchführen. 1 EL pro 10 kg Hundegewicht sind hier eine empfohlene Menge.
Auch das Kokosöl kann man dem Hundefutter beimischen. Hier liegt die Dosierungsempfehlung bei täglich ca. 1 Teelöffel pro 10 kg Hund.
Eine wissenschaftliche Studie
An der FU Berlin wurde in einem Labortest nachgewiesen, dass Zecken keine Kokosnuss mögen. Zwischen 81 und 100 Prozent der Zecken reagierten auf eine geringe Menge der Laurinsäure. Bei einer 10-prozentigen Laurinsäure-Lösung flüchteten die Zecken.
Von der behandelten Haut ließen sich 88 Prozent der Zecken herunterfallen.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl ist eine natürliche, schonende Alternative zu den chemischen Mitteln.
Man sollte etwa 8 – 10 Tropfen von Schwarzkümmelöl in das Hundefutter oder das Trinkwasser mischen. Damit kann man bereits einen Flohbefall des Hunden verhindern.
Der Geruch von Schwarzkümmelöl wird von vielen Parasiten als unangenehm empfunden, dies gilt auch für die unbeliebten Zecken.
Wenn sich eine Zecke an dem Hund festgebissen hat muss man sie mit der Hilfe einer Pinzette oder einer Zeckenzange entfernen. Man sollte möglichst nah an der Haut ansetzen, nur so lässt sie sich vollständig entfernen.
Danach sollte man die Zeckenzange drehen, dies vereinfacht es die Zecke aus der Haut zu lösen. Anschließend zieht man die Zecke senkrecht heraus.
Bleibt der Kopf der Zecke in der Haut stecken kann dies zu Entzündungen führen. Achte darauf den Körper der Zecke nicht zu quetschen, sie kann sich sonst übergeben und die gefährliche Krankheitserreger können so in die Blutbahn des Hundes gelangen.
Viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Hundetransportbox